Sächsische Zeitung (Presse – 10. Mai 2000): 3100 Kilometer durch die Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Irland
»Zu Fuß durch Europa
Coswiger Jan Balster zeigt Wander-Fotos
Groß war das Interesse, als der 26-jährige Coswiger Jan Balster zur Eröffnung seiner Fotoausstellung in der Karrasburg einlud. Seine Erlebnisse zwischen dem 26.Juni und 10.September 1998 auf einer Fußwanderung über 3100 Kilometer von Konstanz durch die Schweiz, Frankreich, nach der Überfahrt Calais-Dover durch England und Irland, hat der gelernte Buchbinder und jetzige Buchhändler in Dresden in sehenswerten Farbfotos zusammengefasst.
Frankreichs Hauptstadt bot ebenso attraktive Motive wie später London, wo der Coswiger als Tellerwäscher und Fahrradkurier sein Taschengeld aufbesserte. Seine guten Sprachkenntnisse halfen ihm dabei. So fand er guten Kontakt zu den Menschen der verschiedenen Länder.
Jan Balster hat wenig Geld benötigt. Oft wurde er eingeladen, oder er schlief am Straßenrand. 40 Kilogramm wog sein Gepäck. In einer Vitrine des Coswiger Museums ist alles zu besichtigen. Auch seine Schuhe (Größe 42,5) blieben bis zum Ende der Wanderung intakt. Balster hat Germanistik und Wirtschaft an der Fern-Uni in Hagen studiert. In Coswig besuchte er die damalige 7.Oberschule bis zur 10.Klasse. (Gü)«
»Zu Fuß von Dresden nach Dublin« – 3100 Kilometer ohne Geld durch Europa (2. Auflage)
2. Auflage – Mai 2021 – 2. Auflage – ISBN: 978-3-7534-0206-2 – 408 Seiten – 103 s/w Fotografien – 13,90 Euro
»Dein Buch ›Zu Fuß von Dresden nach Dublin‹ kann man nur wärmstens empfehlen …«
(Reiner Meutsch – RPR1 Rheinland – Pfälzische Rundfunk)
3100 Kilometer legte Jan Balster zurück – auf Schusters Rappen, wie man so sagt. Vom Ufer der Elbe bis an den Atlantik, quer durch Westeuropa via Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Irland.
Das Besondere war nicht nur die Art des Reisens, sondern auch die Umstände: Jan Balster hatte keinen Euro in der Tasche.
Sein lebendiger, anschaulicher Bericht aus dem Jahr 1998 über eine ungewöhnliche Entdeckungstour ist mehr als nur Mitteilung über ein Abenteuer. Es ist auch eine überzeugende Einladung, mal über den deutschen Tellerrand zu schauen. Balster ermuntert und ermutigt mit seinem Beispiel, aus dem alltäglichen Trott auszubrechen. Dazu bedarf es keines gefüllten Kontos, sondern nur etwas Mut und Selbstvertrauen. Und Freunde finden sich überall, die einem weiterhelfen.
Der Mann widerlegt zwei Thesen. Erstens, dass man die Taschen voller Geld haben müsse, um die Welt zu entdecken. Und zweitens, dass es Abenteuer nur noch in der Arktis oder in Asien zu erleben gebe. Nein, man kann sie auch im Alten Europa bestehen.
Jan Balster bestätigt aber zugleich auch die These, dass Weltanschauung dadurch entsteht, dass man sich die Welt anschaut und mit Menschen spricht.
Der Mann ist quer durch Westeuropa marschiert. Er traf auf Deutsche, Schweizer, Franzosen, Briten und Iren. Er nächtigte im Straßengraben und auf Campingplätzen, in Obdachlosenasylen und in Jugendherbergen, in Scheunen und in Garagen. Er lebte vom Banjo-Spielen und vom Betteln, er verdiente sich Geld als Fahrradkurier in London und bei Gelegenheitsarbeiten. Er traf auf Hilfe und harte Zurückweisung, auf Zustimmung und auf Ablehnung.
Balster hat alles aufgeschrieben. Ohne Kommentar. Und zeigt, wie nah sich Menschen auf unserem Kontinent sind – und wie fern. Jan Balster kam klüger nach Hause, als er es zuvor war.
Der Leser ist es nach der Lektüre auch.
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