Fotoausstellung: Europa umsonst

KNACK Punkte (Presse – Mai 2000): 3100 Kilometer durch die Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Irland

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»Zu Fuß durch Europa

Zeitung, KNACK Punkte
KNACK Punkte (Presse – Mai 2000)

Die Karrasburg das Museum der Stadt Coswig zeigt bis zum 4. Juni eine Fotoausstellung mit dem Titel ›Zu Fuß durch Europa‹.

Der Fotograf ist Jan Balster, ein junger Mann mit Sinn für das Abenteuer. Auf einer Tour quer durch Europa sind die ausgestellten Bilder entstanden. Die Strecke von nicht weniger als 3100 Kilometern legte er zu Fuß, als Tramper, per Eisenbahn oder auf der Fähre zurück. Dabei führte ihn sein Weg durch die Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Irland. Vierzig Kilogramm Gepäck, das Banjo, die Fotokamera und das Gefühl frei und sorglos durch den Tag zu gehen, das waren neben Entbehrung und Hunger seine Begleiter.

Doch lassen wir ihn selbst zu Wort kommen. ›Vom 26. Juni bis 10. September 1998 legte ich 3100 Kilometer zu Fuß zwischen Coswig und Doolin, an der irischen Atlantikküste gelegen, zurück. Ich folgte dem Weg der Schweiz, überquerte den Furkapass, durchzog das Wallieser Tal und blickte zum Montblanc, marschierte entlang der Rhone zum Mittelmeer und von da zurück in Richtung Paris über das reiz voll hüglige Central Massiv, setzte von Calais nach Dover über, arbeitete in London als Tellerwäscher und Fahrradkurier, schlug mich weiter nach Wales durch, fuhr über den Irish Sea nach Rosslaire, durchstreifte den Killarny Nationalpark, als ich an der irischen Atlantikküste mein Ziel erreichte. Ich brauchte fast kein Geld, bekam zu essen und hatte die Straße zum Quartier. Mehr benötigte ich nicht zum Leben, und ich fühlte mich bei diesem täglichen Gang oft so sorglos und geborgen wie selten zuvor. 40 kg Gepäck und der helle harte Klang des Banjos… Es waren Tage der Entbehrung und des Abenteuers, des Hungers und des jugendlichen Leichtsinns, verbunden mit einzigartigen Begegnungen mit Menschen, die reich waren, ohne einen Pfennig in der Tasche zu haben.‹ (Jan Balster) 

Unterschiedlich wie die Länder und Landschaften sind die Begegnungen mit Menschen, die für ihn einzigartig waren. Der 1974 in Meißen geborene Buchbinder, Buchhändler und Student verständigt sich dabei in mehreren Sprachen. 

Mit wenig Geld musste er auf dem langen Weg durchhalten, manchmal kommt das Instrument zu Hilfe: ›Spiel doch was auf deinem Banjo, bittet mich der Wirt und spendiert mir ein warmes Abendbrot.‹«

Text u. Fotos: F. Vomfei (Presse)


»Zu Fuß von Dresden nach Dublin« – 3100 Kilometer ohne Geld durch Europa (2. Auflage)

2. Auflage – Mai 2021 – 2. Auflage – ISBN: 978-3-7534-0206-2 – 408 Seiten – 103 s/w Fotografien – 13,90 Euro

»Dein Buch ›Zu Fuß von Dresden nach Dublin‹ kann man nur wärmstens empfehlen …«

(Reiner Meutsch – RPR1 Rheinland – Pfälzische Rundfunk)
»Zu Fuß von Dresden nach Dublin« - 3100 Kilometer ohne Geld durch Europa
»Zu Fuß von Dresden nach Dublin« – 3100 Kilometer ohne Geld durch Europa (2. Auflage)

3100 Kilometer legte Jan Balster zurück – auf Schusters Rappen, wie man so sagt. Vom Ufer der Elbe bis an den Atlantik, quer durch Westeuropa via Schweiz, Frankreich, Großbritannien und Irland.
Das Besondere war nicht nur die Art des Reisens, sondern auch die Umstände: Jan Balster hatte keinen Euro in der Tasche.

Sein lebendiger, anschaulicher Bericht aus dem Jahr 1998 über eine ungewöhnliche Entdeckungstour ist mehr als nur Mitteilung über ein Abenteuer. Es ist auch eine überzeugende Einladung, mal über den deutschen Tellerrand zu schauen. Balster ermuntert und ermutigt mit seinem Beispiel, aus dem alltäglichen Trott auszubrechen. Dazu bedarf es keines gefüllten Kontos, sondern nur etwas Mut und Selbstvertrauen. Und Freunde finden sich überall, die einem weiterhelfen.

Der Mann widerlegt zwei Thesen. Erstens, dass man die Taschen voller Geld haben müsse, um die Welt zu entdecken. Und zweitens, dass es Abenteuer nur noch in der Arktis oder in Asien zu erleben gebe. Nein, man kann sie auch im Alten Europa bestehen.

Jan Balster bestätigt aber zugleich auch die These, dass Weltanschauung dadurch entsteht, dass man sich die Welt anschaut und mit Menschen spricht.

Der Mann ist quer durch Westeuropa marschiert. Er traf auf Deutsche, Schweizer, Franzosen, Briten und Iren. Er nächtigte im Straßengraben und auf Campingplätzen, in Obdachlosenasylen und in Jugendherbergen, in Scheunen und in Garagen. Er lebte vom Banjo-Spielen und vom Betteln, er verdiente sich Geld als Fahrradkurier in London und bei Gelegenheitsarbeiten. Er traf auf Hilfe und harte Zurückweisung, auf Zustimmung und auf Ablehnung.

Balster hat alles aufgeschrieben. Ohne Kommentar. Und zeigt, wie nah sich Menschen auf unserem Kontinent sind – und wie fern. Jan Balster kam klüger nach Hause, als er es zuvor war.

Der Leser ist es nach der Lektüre auch.


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